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16.03.2022

WASSERZEICHEN AUF FOTOS - MACHT DIES SINN?

Zuerst ist zu unterscheiden, ob man ein Foto branded (Logo / Name klein auf dem Foto) oder ein Foto mit einem Wasserzeichen (groß über das Foto) versieht.

 

Die Meinungen gehen hier oft sehr auseinander und es obliegt natürlich jeder/jedem FotografIn selbst, zu entscheiden, was für einem selbst das Richtige ist. Vor allem ist zu beachten, ob es sich um ein Werk mit viel Aufwand handelt oder ein weniger "wertvolles" Bild ist. Aber generell gilt natürlich das Urheberrecht - ob Profi oder nicht.

 

Es kann sein, dass es manche Kunden stört, wenn der Name auf dem Bild steht - was aber auch natürlich mit dem Einsatzbereich zu tun hat. Z.B. nehmen Printmedien meist keine gebrandeten Fotos, wobei Online-Publikationen von Zeitungen ein Problem darstellen, wenn nicht klar auf dem Foto gekennzeichnet ist, wer UrheberIn ist, da durch reine textliche Quellenangabe das Foto ohne Quelle gedownloadet und verbreitet werden kann. Dazu kommt, dass bei Redaktionssysteme in der Regel die Meta-Daten vernichtet werden und somit das Bild ohne Quellenangabe im World Wide Web "verschwindet" und oft in anderen Ländern wieder auftaucht ohne der Kennzeichnung, wer UrheberIn ist.

 

Daher ist anzuraten, mit vor allem den Redakteuren von Medien zu sprechen und darauf zu bestehen, dass bei Online-Publikationen das Foto gebrandet sein muss und es bei Printmedien genügt, wenn die Quelle unter oder neben dem Foto angegeben wird. Als Argument "greift" sehr stark, dass deren Systeme (leider) die Meta-Daten vernichten, was eigentlich auch einen Urheberrechtsverstoß bedeutet, da das Werk nicht verändert werden dürfte und es auch nach Jahren zur Klage kommen kann (es verjährt erst drei Jahre nach Kenntnisnahme und kann daher noch viele Jahre später zum Problem für die Zeitung werden, da das Internet nicht vergisst und es manchmal Möglichkeiten gibt, das Bild auch Jahre später zu finden, obwohl es nicht mehr online ist).

 

Auch ist sehr zur Unart für FotografInnen geworden (leider), dass Fotoquellen nur noch im Impressum einer Website ohne klaren Bezug zum Foto auftauchen und somit der/die UrheberIn nicht herausgefunden werden kann. Daher ist bei Online-Publikation generell sinnvoll, gebrandete Fotos zu verwenden. Sollte es den Kunden stören, so ist zu hinterfragen, warum, denn bei jedem gemalten Kunstwerk ist die Signatur auf dem Werk völlig normal, nur bei Fotos hat sich in den letzten Jahren "eingeschlichen", dass es eine Unart sein soll.

 

Woher kommt dies? Vor Jahren fingen manche FotografInnen an, dies als zusätzliche Leistung oder Argument zu "verkaufen", dass die Fotos ohne Branding geliefert werden. Heute sind daher viele junge FotografInnen mit diesem Argument aufgewachsen. Aber wie schon oben erwähnt, es kommt auch auf den Einsatzbereich an. Grundsätzlich spricht meistens Nichts dagegen, klein in der Ecke die Quelle anzugeben - einerseits als Respekt vor der Arbeit und andererseits ist es eine klare Kennzeichnung, dass dieses Foto strengen Urheberrechten unterliegt und nicht einfach verwendet werden kann ohne Nutzungsbewilligung. In den lateinamerikanischen Ländern oder der USA wird es wieder mehr und mehr üblich, dass der/die FotografIn schön präsent auf dem Werk mit dem Namen abgebildet sind und die FotografInnen darauf bestehen bzw. die Bilder gar nicht mehr anders weitergeben.

 

Ich habe leider erleben müssen, dass ein weltweit sehr bekanntes Print- und Onlinemedium ein Foto von mir veröffentlichte ohne Quellenangabe. Als ich das Medium kontaktierte und auf die Urheberrechtsverletzung hinwies, entfernte man kurzerhand das Foto, anstatt den einfachen Wunsch zu erfüllen, es möge doch die Quellenangabe erfolgen. Dort dürfte ein(e) RedakteurIn zuständig gewesen sein, die offensichtlich meinte, dass das Magazin durch ihre Bekanntheit darübersteht. Die Leistung des/der FotografIn wird dadurch entwertet, was wir aber als Profis in der Hand haben, wie man damit umgeht.

Branding:

  • ist eine klare Kennzeichnung als UrheberIn - eine Entfernung bedeutet eine Urheberrechtsverletzung und man kann dagegen einfacher vorgehen.
  • mit dem Branding steht auch der/die FotografIn zum Werk und als Kunde kann man stolz sein, ein Werk von dem/der FotografIn verwenden zu dürfen
  • ein Branding als Kunde zu akzeptieren zeugt von Respekt vor der Arbeit des/der FotografIn

Wasserzeichen - Sinn oder Unsinn?

  • das Foto wird verunstaltet und ist zum Präsentieren nicht empfehlenswert, außer:
  • das Wasserzeichen dient als "Schutz" vor Bildklau, wenn man z. B. online Event-Fotos verkaufen und verhindern möchte, dass die Endkunden die Fotos gratis downloaden können (zB für HochzeitsfotografInnen, EventfotografInnen,...) - wobei selbst hier ist es mit Tools oft leider möglich, dieses Wasserzeichen zu entfernen - aber es wird zumindest erschwert.

Ein Bericht von Manfred Scheucher

 

Videobeitrag von Riko Best / YouTube (wobei ich nicht mit allem übereinstimme, vielleicht finde ich noch ein besseres)

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Letzte Änderung: 27.03.2024

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