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28.12.2022

KI (KÜNSTLICHE INTELLIGENZ) IN DER FOTOGRAFIE - EIN FLUCH ODER SEGEN?

Wird die KI (= Künstliche Intelligenz bzw. AI = Artificial Intelligence) FotografInnen einmal ersetzen oder ist sie als Bereicherung zu sehen? Dieser Frage möchte ich hier ein wenig auf den Grund gehen und meine Gedanken dazu schreiben.

 

KI wird bereits in vielen Programmen als Tools angewendet (zB Photoshop, Lightroom, ...), welche die Bildbearbeitungs-Prozesse sehr vereinfacht, schneller und perfekter gemacht haben. Auch in der Kamera-Technik (siehe KI von der Sony V, ...) wird diese bereits sehr effizient eingesetzt.

Werden dadurch Berufe ersetzt und zerstört bzw. entwertet?

Ja, denn der Bildbearbeiter z.B. benötigt nicht mehr das KnowHow, das vorher benötigt wurde, um professionelle Retuschen zu erzeugen, ... Diese Beschleunigung der Bildbearbeitungs-Prozesse bewirkt leider auch, dass die Verkaufspreise dementsprechend sinken und der/die BildbearbeiterIn im Endeffekt mehr Aufträge an Land ziehen muss, um das gleiche wirtschaftliche Ergebnis zu erzielen. Profiteure davon ist vor allem die Software-Industrie und der/die KünstlerIn muss mehr Einkommensquellen schaffen, abgesehen davon, dass die Software auch Geld kostet und BildbearbeiterInnen auf diese nicht verzichten können, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben möchten.

 

Eines ist leider (oder manche Menschen mögen denken "Gott sei Dank" - vor allem diejenigen, welche das KnowHow nicht haben) ein Fakt: aufhalten kann man diesen Prozess nicht, also muss man sich damit beschäftigen, wie man als FotografIn heute noch überleben kann - und die Entwicklung geht rasant weiter.

 

Wahrscheinlich werden Bilder in Zukunft komplett generiert in hoher Auflösung, wie es zB bei Produktbildern schon oft der Fall ist, wo man lieber auf 3D-Modelle zurückgreift, die man noch dazu animieren kann anstatt auf die herkömmliche Fotografie setzen zu müssen.

 

Resultierend daraus wird der Fotografie-Bereich sicherlich kleiner und hat in Zukunft nur noch dort Berechtigung, wo Momente einzufangen sind, die nicht generiert werden können. Noch sind die Programme, die derzeit KI-Bilder erschaffen, meist nicht ganz so weit, mit professionellen Fotografien zu konkurrieren, obwohl sie schon erschreckend weit sind. AI-Art ist aber ein anderes Thema, obwohl es natürlich dazupasst, aber hier zu weit führen würde.

 

Die "große" Frage stellt sich auch, ob dies ethisch zu vertreten ist bzw. wie weit darf/sollte die KI gehen, um damit kreative Schaffensprozesse und den Menschen dahinter nicht zu entwerten. Gerade das menschliche Gehirn benötigt ständiges Training und durch den Einsatz von zu viel KI könnte dies auch bedeuten, dass das menschliche Gehirn dadurch (noch mehr) verkümmert - oder muss der Mensch andere Möglichkeiten finden, damit dies nicht geschieht? Kurzum ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass am Ende nicht nur die Industrie Milliarden verdient und der einzelne Kreative übrigbleibt bzw. vielleicht sogar letztendlich von der KI gesteuert wird, die dann vielleicht eines Tages meint, dass der Mensch sowieso überflüssig ist und abgeschafft gehört. KI, Fluch oder Segen? Ein spannendes Thema, das aber auch zum Nachdenken bringt.

 

Gedanken von Manfred Scheucher

Profi-Fotografie.at

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Letzte Änderung: 25.04.2024

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